"Fotografieren ist Malen mit Licht.": Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. September 2015, 15:12 Uhr
Kameras funktionieren alle nach dem gleichen Grundprinzip. Das Objektiv lässt Licht in die Kamera, und die Belichtungszeit reguliert die Lichtmenge, die auf den Film oder den Sensor einwirkt. Eine zusätzliche Rolle spielt noch die Lichtempfindlichkeit des Films bzw. des Sensors. Diese drei Parameter stecken den Bereich ab, innerhalb dessen der Fotograf sein Motiv kreativ abbilden kann.
Inhaltsverzeichnis |
Die Blende
Die Blende wird mit einer Blendenzahl oder einem Blendenwert (manchmal mit dem Buchstaben f bezeichnet) angegeben. Sie ist das Verhältnis zwischen der Brennweite des Objektivs und dem Durchmesser der Blendenöffnung. Jeder Blendensprung verkleinert den Lichtdurchlass um die Hälfte.
Die Größe der Blendenöffnung entscheidet über die Schärfentiefe (auch als Tiefenschärfe bezeichnet) im Bild. Der Verlauf der Schärfe ist ein wichtiges Gestaltungsmittel bei vielen Aufnahmesituationen. Für die Größe der Schärfentiefe gibt es folgende Grundregeln. Eine große Blendenöffnung (kleine Blendenzahl, z.B. 2,8) ergibt eine geringe Schärfentiefe (wird vor allem bei der Portraitfotografie angewandt). Eine kleine Blendenöffnung (große Blendenzahl, z.B. 16) ergibt eine große Schärfentiefe (wird vor allem bei der Landschaftsfotografie angewandt). Weitwinkelobjektive haben eine größere Schärfentiefe als Teleobjektive.
Hinweis: Digitale Kompaktkameras haben wegen der kleinen Sensoren und der kleinen Brennweiten sehr viel Schärfentiefe. Sie eignen sich deshalb nicht zum Freistellen des Motivs mit der Objektunschärfe.
Die Belichtungszeit
Die Belichtungszeit wird in der Regel bei vorgegebener Blende von der Kamera automatisch festgelegt, so dass Über- bzw. Unterbelichtung vermieden wird. Sie sollte aber so eingestellt sein, dass verwacklungsfreie Aufnahmen gewährleistet sind. Als Faustregel für verwacklungsfreie Aufnahmen gilt, dass die Belichtungszeit kürzer sein sollte als der Umkehrwert der Brennwerte (z.B. bei 85mm kürzer als 1/85 sec). Länger als 1/60 sec sollte man allerdings nicht aus der Hand fotografieren. Ist dies bei schlechten Lichtverhältnissen nicht möglich, kann dies mit der Erhöhung des ISO-Werts erreicht werden. Will man bei guten Lichtverhältnissen die Belichtungszeit verlängern benötigt man Pol- oder Graufilter.
Aber auch hier erfordern manche kreative Ideen ein Abweichen von diesen Grundregeln. So kann auch ein unscharfes Bild seinen Reiz haben und in der Darstellung von fließendem Wasser ist eine lange Belichtungszeit (in Verbindung mit einem Stativ und einem Graufilter) oft unerlässlich.
Der ISO-Wert
Der ISO-Wert beschreibt die Lichtempfindlichkeit von Kamerasensoren. Je niedriger der ISO-Wert, umso weniger lichtempfindlich ist der Sensor. Hohe ISO-Werte ermöglichen auch bei schlechten Lichtverhältnissen gute Fotos. Mit der Höhe der Lichtempfindlichkeit steigt jedoch auch das Rauschen, das Bild wird grobkörniger und unscharf. Die Wahl von hohen ISO-Werten ist nur bei hochwertigen Kamerasensoren mit hohen Farbtiefen und großem Signalrauschabstand sinnvoll.
Während in der analogen Fotografie die Körnung des Bildes als Stilmittel eingesetzt wird, ist es in der digitalen Fotografie eher störendes Beiwerk. Allerdings kann mit entsprechender Software die klassische Körnung in der Nachbearbeitung der Bilder kreativ eingesetzt werden.
Blende und Belichtungszeit im Zusammenspiel
Blende und Belichtungszeit gehören immer zusammen. Zu jeder Lichtsituation gibt es aber eine Vielzahl von Kombinationen aus Belichtungszeit und Blende, deren Wahl letztendlich von der erstrebten Bildwirkung abhängt.
Beispiel für Blenden-Belichtungszeit-Kombinationen
Jede dieser Kombinationen lässt gleich viel Licht auf den Sensor. Trotzdem eignen sich nicht alle Kombinationen für die gleiche Aufnahmesituation. Grob kann man den Einsatz der unterschiedlichen Blendenöffnungen und Belichtungszeiten so charakterisieren: