Industrialisierung und soziale Frage

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Inhaltsverzeichnis

1. Hemmende Faktoren für die Industrialisierung in Deutschland

Allgemein

Da Deutschland zu Beginn der Industrialisierung noch ein Vielvölkerstaat war, behinderte der Zoll den Handel durch dessen Verteuererung. Ein weiterer Punkt war, dass es immer noch Zünfte gab, welche den Wettbewerb aufgrund der Zunftzwänge erschwerten. Zudem waren viele Bauern immer noch Leibeigene. In jedem einzelnen Staat gab es außerdem verschiedene Maße.

Schlechte Lage

Deutschland hatte eine schlechte geographische Lage, da es nur im Norden Zugang zum Meer hatte und somit kein guter Handel betrieben werden kann oder Kolonien entstehen können.Der liberale Wirtschaftsprofessor Friedrich List wollte die Zölle im deutschen Bund abschaffen und in jedem einzelnen Staat die gleichen Maße um die Industrialisierung im deutschen Bund zu beschleunigen Da die Kohlevorkommen und die Eisenvorkommen nicht am gleichen Ort vorhanden waren, mussten sie transportiert werden, was nicht günstig war, da Deutschland zu diesem Zeitpunkt immer noch eine schlechte Infrastruktur hatte. In Deutschland herrschte ein zu kontinentales Klima, das ungünstig für eine rentabele Wolleproduktion war.

Historisches

Durch die Napoleonischen Kriege, die auch Deutschland tangierten, wurde Deutschland geschwächt. Auch die Industrialisierung litt an der Kontinentalsperre. Zudem hatte Deutschland zur damaligen Zeit das Restaurationsprinzip (man wollte die Verhältnisse vor der französischen Revolution 1789 wiederherstellen) und deshalb hatten Adelige Angst vor industriellen Fortschritten.

Bevölkerungswachstum

Der Bevölkerungswachstum in Deutschland war geringer als der Britische. Es bestand keine so große Nachfrage und Notwendigkeit zur Änderung der Produktionsverfahren in Form einer industriellen Arbeitsteilung.

Politische Bedingungen

Deutschland war in 39 selbständige Staaten aufgeteilt. Jeder dieser Staaten hatte eine eigene Wirtschaftspolitik, ein eigenes Zollwesen, und eine schlecht Infrastruktur. Es konnte sich kein einheitlicher Markt herausbilden. Die Absatzmärkte waren beschränkt und die einzelnen Waren im Fernhandel verteuert.

Gesellschaftliche Strukturen

1) Die alte Ständegesellschaft prägte die deutsche Gesellschaft noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

2) Die Einstellung der deutschen Fürsten gegenüber der Industrialisierung war eher zurückhaltend. Es gab keine staatliche Förderung, sondern Behinderung durch etwa das Verbot zur Bildung von Aktiengesellschaften. Dieses Verbot wurde erst 1867 aufgehoben. Obendrein unterlag der Abbau von Bodenschätzen der Konzession durch den Staat.

3) Es fehlte die Bereitschaft des Adels, Geld in den Handel und in die Industrie zu investieren. Dem Adel war es z.B. in Bayern verboten (bis 1957) sich an Aktiengesellschaften zu beteiligen). Hinzu trat auch eine mangelnde Bereitschaft der wohlhabenden Bürger sich auf diesem Feld zu betätigen. Die Oberschichten investierten in Grund, Immobilien und die Landwirtschaft, weil dies als sicher galt (=Rentenkapitalismus). Diese Risikoscheu behinderte die Entwicklung. Es ist dies auch eine Folge der mehr geisteswissenschaftlich ausgerichteten Bildung in Deutschland, welche die Naturwissenschaften vernachlässigte.

4) Der starke Einfluss der noch vorhandenen Zunftordnungen verhinderte in vielen handwerklichen Produktionsbereichen den Fortschritt. Es herrschte ein innovationsfeindliches Klima. In Bayern war in einigen Städten diese Zunftordnung sogar bis 1859 vorgegeben.

5) Die Katholische Kirche hatte noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts erheblichen Einfluss in Deutschland. Staat und Kirche waren noch nicht getrennt. Die Kirche bremste die Entwicklung, weil die neue Schicht (Klasse) der Arbeiter von ihr kaum beeinflusst werden konnte.

Konkurrenz

Großbritannien war eine große Konkurrenz für Deutschland in Sachen Textil- und Eisenindustrie und behinderte so eine rasche Entwicklung, das zur Folge hatte das die Industrialisierung erst viel später einsetzte.

Kein Kapital Deutschlands

Deutschland war im 19.Jahrhundert agrarisch geprägt denn es fehlten Kapitalien zu Investitionen in Fabrikanlagen.

2. Günstige Faktoren für die Industrialisierung in Deutschland

Sehr günstig schienen die Umstände für die Industrialisierung Anfang des 19. Jahrhunderts nicht, doch im Laufe dieses Jahrhunderts entwickelten sich einige fördernde Faktoren, die unten aufgelistet werden.

  • 1. Der deutsche Zollverein

Der deutsche Zollverein war ein Zusammenschluss von den Staaten des deutschen Bundes, die für den Bereich der Zoll- und Handelspolitik zuständig waren. Er wurde gegründet am 22.3.1834. Zu Beginn umfasste der Zollverein die Ländereien: Preußen, Großherzogtum Hessen, Kurhessen, Bayern, Württemberg, Sachsen und die thüringischen Einzelstaaten. 1835: traten Baden und Nassau bei. 1836. trat Frankfurt bei 1842: wurde das Zollgebiet erweiterte um Luxemburg, Braunschweig und Lippe. 1854: folgten Hannover und Oldenburg Somit umfasste der Zollverein, nun zur Gründung des norddeutschen Bundes, 425.000km². Ihr Ziel war es die Schaffung eines wirtschaftlichen Binnenmarkts und die Vereinheitlichung fiskalisch-ökonomischer Rahmenbedingungen. In politischer Hinsicht stärkte er die Vormachtstellung Preußens und förderte die Entstehung des kleindeutschen Bundes. Die Aufgaben des Vereins gingen nach der Gründung des deutschen Kaiserreichs an den Staat über. Dadurch gehörte Luxemburg bis 1919 zum deutschen Zollgebiet, obwohl es kein Bestandteil des deutschen Reichs war.

  • 2. Die Eisenbahn - Lokomotive der Industrialisierung

Der wohl wichtigste Faktor für die Industrialisierung in Deutschland war die Erfindung der Dampfmaschine und somit auch der Eisenbahn. Nach englischem Vorbild wurde 1835 der Bau der ersten deutschen Eisenbahn (zwischen Nürnberg und Fürth) durch eine Vereinigung von aufgeschlossenen Bürgern finanziert. Ab 1850 wurde der Eisenbahnbau zum Motor der Industrialisierung, der moderne Massenverkehr war geboren. Bis 1880 wuchs das deutsche Schienennetz auf 34.000 Kilometer Gesamtlänge an, damit war es das größte Europas und wurde nur noch übertroffen von den USA, deren Schienenwege eine Länge von über 150.000 Kilometern hatten. Ein weiterer Vorteil der Eisenbahn war, dass sie viele Arbeitsplätze schuf (zum Beispiel Bahndämme aufschütten, Schienen verlegen und Bahnhöfe und Brücken bauen) und dadurch, aufgrund der vielen benötigten Maschinen, auch die Förderung und Verarbeitung von Eisen und Stahl ankurbelte. Die Steinkohle gewann auch Bedeutung, da die traditionellen Energielieferanten Holz und Holzkohle nicht mehr ausreichten, um die großen Dampfmaschinen zu betreiben. Dadurch entstanden zahlreiche Steinkohlebergwerke im "Kohlerevier", in denen Tausende von Menschen Arbeit fanden (siehe Nummer 4). Deshalb wird die Eisenbahn als "Lokomotive der Industrialisierung" bezeichnet - weil sie es war, die die meisten Industrien vorangetrieben und den Bürgern sowie dem Staat den entscheidenden Antrieb gegeben hat.

  • 3. Aktiengesellschaften

Die Unternehmer mussten früher von ihrem Eigenkapital Firmen aufbauen, doch als der Gedanke zum Aufbau großer Firmen laut wurde, wurde mehr Kapital benötigt, dass ein Einzelner nicht mehr bezahlen konnte. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts stieg die Zahl der Aktiengesellschaften in Deutschland erheblich an. Durch den Verkauf von Aktien konnten die Aktiengesellschaften sehr schnell große Mengen an Kapital aufbringen. Leute, die diese Aktien kauften, waren sowohl am Gewinn, als auch am Verlust der Firma beteiligt. Später entstanden durch solche Aktiengesellschaften kurz darauf die Banken, unter anderem DIE DEUTSCHE und die DRESDNER BANK. Diese Banken gaben den Gründern Kredite, allerdings nur, wenn sie sich sicher waren, dass die Investition Geld einbringen würde.

  • 4. Das "Kohlerevier" - das industrielle Herz Deutschlands

Das Kohlerevier beschreibt die wichtigsten Standpunkte des Kohlebergbaus. Beispiele für diese Vorkommen wären das Ruhrgebiet, Preußen, Oberschlesien und Saarland. Durch fortschreitende Technik konnte man 1837 tiefliegende Kohlevorkommen im Ruhrgebiet abbauen. Hauptsächlich aus Ostdeutschland und Polen, aber auch aus allen anderen Teilen Deutschlands, kamen Menschen in das "Revier". Sie fanden Arbeit in den Zechen und Grubenwerken, so wie in den Maschinenfabriken, zum Beispiel der Fabriken der Firma Krupp. Um 1870 nahm Deutschland den 4. Rang der Kohleförderung weltweit ein.

  • 5. Staatliche Förderung

Ein weiterer wichtiger Faktor für die Industrialisierung ist der erhebliche Anteil der Politik an der Förderung eines Industriestaates. Die Regierung beschaffte auf eigene Staatskosten Maschinen, die sie den Unternehmen lieh und nach einiger Zeit sogar schenkte. Zum Beispiel begann Preußen, in dem das "Kohlerevier" lag, wesentlich und aktiv in die Wirtschaft einzugreifen und sie zu fördern, mit dem Zweck, den deutschen Nationalstaat zu einem wichtigen Industriestaat zu machen, was es letztendlich auch geschafft hat, als Deutschland 1870 an der vierten Stelle der Weltproduktion stand. Dies geschah zum Teil durch direkte finanzielle Förderung oder durch Eingreifen in den Aktienhandel (siehe Nummer 3). Der Staat unterstützte die Gesellschaften nicht nur, sondern wirkte zum Beispiel durch Kredite, Subventionen oder auch Steuern regulierend. Doch er wurde auch zum Unternehmer und betrieb die Post, die Telefon- und die Eisenbahngesellschaft, um die Staatskasse aufzufüllen.

  • 6. Gründung des Nationalstaates → Entwicklung des Nationalgedankens

Die Menschen hatten schon sehr früh den Gedanken an einen einheitlichen Nationalstaat(eine nationale Einheit). Wenn man es in 6 Punkten zusammenfasst: 1. Die französische Revolution und die Unabhängigkeit der USA dienten als Vorbild für die deutschsprachigen Länder Mitteleuropas (1789 Herrschaftseinheiten und Zwerggebilde) 2. Vorausdenker, war ein kleiner zirkel aus intellektuellen und unter anderem preußischer Reformern (Stein, Hardenberg, Clausewitz) 3. Die Befreiungskriege, die gegen Napoleon geführt wurden, führten nicht zu einem allgemeineinen Nationalgedanken, wie man vielleicht denken könnte. Sowie die Karlsberger Beschlüsse von 1819 oder die Neuordnung Europas durch Metternich auf dem Wiener Kongress. 4. Im Wesentlichen half den Menschen der griechische Unabhängigkeitskampf gegen das osmanische Reich (1821-1830). Es war für „neuhumanistische Bildungsbürger“ (Zitat von H.U. Wehler in: der Spiegel 7/2007) ein weiteres Vorbild. 5. Ausschlaggebend war auch 1840 die Rheinkrise, in der Frankreich versuchte sich das linke Rheinufer „einzuverleiben“.  - Max Schneckenburgers: „Die Wacht am Rhein“ -Hoffmann v. Fallersleben: „Deutschlandlied“  erstmals ein Nationalismus als Massenphänomen 6. In der folgenden bürgerlichen Revolution 1848 war der deutsche Nationalgedanke schon fest verankert  In den deutschen einigungskriegen 1864 gegen Dänemark 1866 gegen Österreich 1870/71 gegen Frankreich verfestigte sich der Gedanke des deutschen Nationalstaates dauerhaft.

3. Die soziale Frage spaltet die Gesellschaft

Definition: Der Begriff "soziale Frage" bezeichnet die sozialen Missstände, die durch die industrielle Revolution hervorgerufen wurden. Durch mehr Wissen, vor Allem im Bereich Medizin, bessere klimatische Verhältnisse und Bauernbefreiungen stieg die Einwohnerzahl explosiv. Dadurch gab es mehr Arbeitskräfte, weshalb nur die Billigsten eine Arbeit fanden, sodass bald auch Frauen und Kinder arbeiten mussten. Deswegen entwickelte sich bald ein starker Konkurrenzkampf.

Die soziale Frage spaltet die Gesellschaft, weil die Reicheren die Ärmeren dadurch ausnutzten und ihnen Minimallöhne zahlten. Männer wurden deutlich besser als Frauen und Kinder bezahlt, obwohl diese sogar noch mehr Arbeit verrichteten. Dabei waren Frauen und Kinder z.B. in der Textilindustrie gefragter, weil sie gut Feinarbeit verrichten konnten.

Probleme: Die Gesellschaft wurde immer mehr in Schichten unterteilt, es herrschte Armut und es schien, als gäbe es einen Teufelskreis, aus dem man ohne Hilfe der oberen Schichten nicht mehr herauskäme. Ohne diese Hilfe hätte sich Deutschland nicht so entwickelt, wie es dies getan hat.

4. Lösungsansätze zur sozialen Frage (Marx und Engels)

Die soziale Frage ist eine Anhäufung ökonomischer Probleme der Industrialisierung im 19. Jahrhundert, die den Alltag der Arbeiter prägten, wie z.B.: Überbevölkerung aufgrund besserer Arbeit oder mangelhafte Hygiene, welche zu Krankheiten und vielen Toten führte. Dies wiederum verursachte die Aufstände der unterdrückten Arbeiter.

Friedrich Engels

Friedrich Engels wurde 1820 in Barmen (heutiges Wuppertal) geboren. Er besuchte ein Gymnasium, musste dieses jedoch vorzeitig verlassen, um seinem Vater bei dessen Handelsgeschäften zu helfen. Engels war einige Male Anführer einiger Aufstände gegen die Oberschicht und ein Vertreter des wissenschaftlichen Sozialismus. Seine Einstellung war, dass ein radikaler Übergang vom kapitalistischem zum sozialistischen System benötigt werde und dass der Sozialismus nur durch Revolution als Staatsform durchsetzbar sei. 1870 zog er nach London, wo er 25 Jahre später, 1895, starb.

Karl Marx

Karl Marx wurde 1818 in Trier geboren, studierte in Bonn und Berlin Staatswissenschaften, aber er wurde wegen seiner revolutionären Aufsätze von den preußischen Behörden verfolgt. Er floh nach Paris, wo er auf Friedrich Engels traf. 1848 kehrten beide nach Deutschland zurück und veröffentlichten kurz darauf im Jahre 1847 ein Buch mit dem Titel "Manifest der kommunistischen Partei", welches in die meisten lebenden Sprachen übersetzt worden war. 1876 veröffentlichte Marx ein weiteres Werk mit dem Namen "Das Kapital" in welchem er versucht die Ausbeutung der Arbeiter durch die Kapitalisten nachzuweisen. Danach floh er nach London als politischer Flüchtling, lebte dort und starb 1883 mit 65 Jahren.

Lösungsansatz

Die Unternehmer Marx und Engels versuchten das Problem im sozialen Sinne zu lösen. Sie verfassten das "Kommunistische Manifest" (eine der bekanntesten sozialistischen Schriften) und beschrieben in ihren Büchern den Wandel vom Kapitalismus zum Kommunismus (eine klassenlose Gemeinschaft, in der die Arbeit sowie die Erzeugnisse gerecht unter allen aufgeteilt werden). Im Allgemeinen wollten sie die Arbeiter auf ihre Seite ziehen und damit die Oberschicht stürzen. Außerdem waren sie gegen Einstellung der Bourigeosie (Oberschicht). Um ihre Lösung durchzusetzen, planten sie eine kommunistische Revolution, also einen Sturz der Regierung gefolgt von einer vorübergehenden Herrschaft des Proletariats (Arbeiterschicht) bis eine kommunismusfreundliche Regierung gewählt wird. Weitere geplante Maßnahmen waren die Zwangsenteignung, das Verbot des Erbrechts und Arbeitszwang. Zudem hatten sie im Sinn Landwirtschaft und Industrie zu vereinigen, alle wirtschaftlichen Prozesse zu zentralisieren und zu verstaatlichen sowie eine Planwirtschaft einzuführen, um Überproduktion vorzubeugen. (Planwirtschaft bedeutet, dass die Fabriken einen Arbeitsplan erhalten, der festlegt, was bis zu welchem Zeitpunkt gefertigt werden soll.) Desweiteren sollte der Lohn des Arbeiters dem Wert seiner Arbeit entsprechen, wobei körperliche Arbeit mehr gewertet wurde als geistige. Kinderarbeit müsse ihrer Meinung nach ebenfalls verboten werden.


Quellen: "Die Revolution und das neunzehnte Jahrhundert" (Moritz Diesterweg-Verlag) buber.de/christl/unterrichtsmaterialien/marx www.gutefrage.net/frage/wie-wollte-karl-marx-die-soziale-frage-loesen www.geschichteboard.de/topic,789,-soziale-frage---marx-und-engels.html www.geschichte-abitur.de/industrialisierung/die-soziale-frage de.wikipedia.org/wiki/Marx de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Engels

5. Lösungsansätze zur sozialen Frage (Kirche und Unternehmer)

Allgemeines

Da der Kirche und der Politik erst spät die Missstände in der Arbeiterschicht bewusst wurden, kam von der kirchlichen Seite zu Anfang wenig Hilfe. Nach und nach begann man jedoch mit dem Bau von Einrichtungen wie z.B dem vom evangelischen Johann Hinrich Wichern gegründeten "Rauhe-Haus", das obdachlose Kinder aufnahm, versorgte und auf das spätere Berufsleben vorbereitete, und der "Inneren Mission", die in erster Linie den erwachsenen Arbeitern half, welche in Not geraten waren und kaum mehr genug verdienten, um ihre Familien zu ernähren. Auf katholischer Seite ist hier der "Arbeiterbischof" Wilhelm Freiherr von Ketteler zu nennen, welcher eine Sozialreform forderte, und Adolf Kolping, dem Gründer der "Koplingwerke".

Papst Leo XIII

Papst Leo XIII welcher das Attribut 'der Arbeiterpapst' erhielt, sprach in einer seiner verfassten Enzykliken, Rerum Novarum (lat. neue Dinge), im Jahre 1891 Lösungswege zu den Missständen an. Er war gegen die Abschaffung des Eigentumsgesetzes und vertrat eine staatliche Sozialpolitik, in der Gemeinwohl die Hauptaussage trifft. Dabei werden durch Einzelpflichten wie zum Beispiel Streiksunterbindung, Lohngerechtigkeit, das hüten und fördern des Gemeiwohls sowie Sonntagsruhe Lösungen zu Missständen geboten, ohne aber die Freiheit der Bürger und des einzelnen oder den Ursprung in Gott zu brechen.

Industrialisierung und Konkurrenz

Beginnend 1870 fuhr die Industrialisierung nur langsam fort. Mit der Zeit entwickeln sich mehr und mehr neue Techniken in der Waffen und Stahlindustrie. Es wurden auch Industrievereine gegründet wie z.b für Kohle und Wolle,Holz etc.Daraus entstanden dann die Industriegebiete von heute in Köln Dresden und Dortmund, allerdings in einem langen Prozess,der fast 50 Jahre dauerte.

Konkurrenz mit England

England war in dieser Zeit schon weiter fortgeschritten, Deutschland wollte so schnell wie möglich nachziehen. Nach einiger Zeit war Deutschland gleichgestellt, was daran lag dass das Ruhrgebiet grosse kohlereserven besitzt und somit den Weltmarkt stark beeinflussen kann .Auch in der Textilindustrie machte Deutschland durch bessere Technik ,durch modernere Anlagen und dank besserer Arbeitskräfte große Fortschritte.