Workshop IV: „Kooperationskompetenz als eine Schlüsselqualifikation der Zukunft“
Im Rahmen des 2x90minütigen Workshops wurden nach einer theoretischen Einführung in die Thematik (Definition von Kooperationskompetenz, Stufen des Erwerbs der Kompetenz, sowie Begründung der Notwendigkeit der Kompetenz) im Rahmen eines Worldcafes mit drei Tischen verschieden Fragestellungen durch die Teilnehmer behandelt:
1. Wo wird am Comenius-Gymnasium bereits im pädagogischen, unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Bereich dezidiert Kooperationskompetenz gefördert?
Die Förderung der Kooperationskompetenz wird an unserer Schule in außerordentlichem Maße und in vielfältiger Weise durchgeführt. An unserer Schule wird diese Kompetenz von Lehrern vermittelt und vorgelebt und von Schülern erlernt und dann praktiziert. Dies beginnt bei Kooperation betonenden Sozialformen im Rahmen des Unterrichts und reicht über offene Unterrichtsformen bis hin zur Projektarbeit und der Arbeit in verschiedenen außerunterrichtlichen Arbeitsgruppen. Ohne eine fest verankerte Förderung der Kooperationskompetenz könnten viele Elemente unseres sehr reichhaltigen und vielfältigen Schullebens nicht existieren. Fehlte das Zutun vieler und die Fähigkeit und Motivation gemeinsam komplexe Aufgaben zu bewältigen, was ja die Kompetenz zur Kooperation auch wesentlich beinhaltet, wäre dies überhaupt nicht möglich. Stellvertretend für Aktivitäten inner- und außerunterrichtlicher Art, die ohne entsprechender Kooperationskompetenz nicht denkbar wären, sind zu nennen: das Schulfest, die Schulband, die vielfältigen sozialen Dienste unserer Schüler, die Patenkinderbetreuung im Rahmen der Sozial-AG, der Tag der offenen Tür, die Medienarbeitsgruppe, das Skilager der 8. Klassen, der Wandertag, die Gestaltung der Studienfahrten, die speziell fächerübergreifende Projektarbeit in den einzelnen Fächern, offene Unterrichtsformen, z.B. Lernzirkel, die in Rahmen von P-Seminaren von Schülern für Schülern erstellt werden und vieles mehr. Eine Schule ohne zahlreiche Protagonisten, die Kooperationskompetenz erworben haben und diese im Sinne der Schule und ihrer Anforderungen einsetzen, würde nicht funktionieren. Vor allem die gelungene Zusammenarbeit in den vielfältigen Herausforderungen der Schule motiviert, schafft Zusammenhalt und schenkt den Mut, noch komplexere Aufgaben gemeinsam, einfach „kooperierend“ anzugehen.
2. In welchen Bereichen des schulischen Lebens und des Unterrichts kann Kooperationskompetenz noch weiter gefördert werden? Wo können künftig neue Projekte, Aktionen ins Leben gerufen werden und wo kann Bewährtes fortgeführt werden?
Aufgrund der vielfältigen Arten der Förderung der Kooperationskompetenz seitens der Schule ist es schwierig, Neues zu finden, da sich sehr Vieles bereits äußerst bewährt hat. Dennoch konnten einige Anknüpfungspunkte gefunden werden. So sollte vor allem die fächerübergreifende, jahrgangsstufenbezogene Projektarbeit noch weiter intensiviert werden. Dies sollte vor allem durch die Stärkung des Stellenwertes von Projekten im Schulleben und in der Außendarstellung der Schule geschehen. Des Weiteren sollte eine Stärkung des Stellenwerts dadurch erreicht werden, dass Projektarbeit auf greifbare Produkte ausgerichtet sein soll sowie durch eine verstärkte Wertschätzung und Anerkennung des Projektprozesses und des Projektergebnissees, durch z.B. eine Prämierung der besten Projekte am Ende eines Schuljahrs und einer Veröffentlichung und Präsentation des Geleisteten in entsprechendem Rahmen, z.B. beim Tag der offenen Tür. Ebenso sollten die Projekte im Rahmen der gesamtorganisatorischen Planung (Zeitplan) eine bessere zeitliche Stellung als am Schuljahresende erhalten, damit die Schüler auch in der Methode der Projektarbeit eine fundamentale und nicht nur marginale Form des Lernens und Entdeckens erkennen können. Darüber hinaus liegen auch in einer Intensivierung der Wettbewerbsarbeit noch Möglichkeiten zur verstärkten Förderung der Kooperationskompetenz, besonders dort, wo in Teams gearbeitet wird.
3. Wie kann im Kollegium die Kooperationskompetenz noch weiter gefördert und praktiziert werden?
Ein wesentlicher Gedanke der hinter dieser zu bearbeitenden Frage stand, war, dass Schüler intensiver und einfacher Kooperationskompetenz erlernen, wenn ihnen diese vorgelebt wird. Da Lehrer als Vorbilder fungieren, sollten auch sie in ihrer schulischen Arbeit kooperieren. Des Weiteren entstehen aus einer engeren Zusammenarbeit der Lehrer viele Synergieeffekte, wie z.B. die bessere Vergleichbarkeit der gestellten Leistungsnachweise in einem Fach im Rahmen einer Jahrgangsstufe oder die zeitliche Entlastung der Lehrer bei der Materialsuche für die Unterrichtsvorbereitung. Die eingesparte Zeit, die sich durch die Zusammenarbeit ergibt, könnte z.B. für die Intensivierung vorhandener sowie für das Initiieren neuer Projekte auf den Erwerb von Kooperationskompetenz ausgerichteten Projekten verwendet werden. Als wesentlicher Anknüpfungspunkt zur Verstärkung der Kooperation von Kollegen wurde die Errichtung von fachschaftsinterner „clouds“ angeregt, in denen digital Unterrichtsmaterialien ausgetauscht und gegenseitig überarbeitet werden können. Darüber hinaus wurde eine verbesserte Kommunikation zwischen den Lehrern angeregt, die über die übliche Pausenzeit hinausgehen müsse. Eine weitere Verbesserung der Kooperation im Kollegium könnte zudem durch die Einführung der kollegialen Beratung erfolgen, sodass sich einzelne Kollegen nicht mit ihren schulischen Problemfällen allein gelassen fühlen und dadurch beim Einzelnen für die Problemlösung gebundene Ressourcen wieder frei werden. Darüber hinaus könnte auch eine Förderung von Begegnungsmöglichkeiten außerunterrichtlicher Art den gedanklichen Austausch und die Bereitschaft, die Kooperation zu verstärken und den Schülern vorzuleben, bei den Lehrern intensivieren.
StR Wolfgang Sedlmeier